Die Bartolini Baldelli

Zwischen dem Oberen Arnotal und Florenz

Mit dieser Gegend seit 600 Jahren verbunden

Die zum Lehnadel Cortonas gehörige Familie Baldelli war schon im XIII. Jhd. eine der angesehendsten Familien dieser Stadt.

Anfang 1400 verlegte Bartolommeo, Sohn des Piero Baldelli, seinen Wohnsitz auf das Lehnsgut in Montelungo, in der Nähe von Terranuova im Oberen Arnotal. Seine Nachkommen nannten sich später Bartolini Baldelli, und sie änderten auch ihr Familienwappen in das noch heute gültige um, welches Montelungo und ihre Tätigkeiten hervorruft, denn in diesem neuen Gebiet vermehrte sich das Vermögen der Familie als Unternehmer im Woll- und Textilbereich beträchtlich.

Durch den Erwerb von Gütern und Grundstücken in den Orten Terranuova, Montevarchi, Laterina und Valdambra wurden die Bartolini Baldelli mit der Zeit einer der bemerkenswertesten Grossgrundbesitzer des Oberen Arnotales, und das Schloss Montozzi bildete den Mittelpunkt.

Ab 1558 verlegte die Familie den Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten auch nach Florenz. 1562 gehörten sie zur Bürgerschaft und zum florentinischen Adel und wurden als eine der ersten Familien in der Ritterwürde des Hl. Stephans aufgenommen. In diesen Jahren vermählten sich Bartolommeo und Antonio Bartolini Baldelli jeweils mit den Schwestern Maria Ginevra und Lisabella, Töchter des Bartolommeo Concini, erster Staatssekretär vom Grossherzog Cosimo dem I. Und 1577 heiratete Alessandra Bartolini Baldelli den ersten Staatssekretär Belisario Vinta, der widerum ein Anhänger und enger Freund von Galileo Galilei war.

Das Ganze garantierte den Bartolini Baldelli ein begünstigtes Recht am Hofe, von dem sie später regen Gebrauch machten.

Indem sie ihren festen Wohnsitz in der Hauptstadt in Via dell‘ Anguillara innehatten, wurden sie über weitere Generationen hinweg mit Vertrauensposten aller grossherzöglichen Regierungen, sei es die der Medici und auch die der Lothringer, als Sekretäre, Botschafter, Regierende und Superintendenten in verschiedenen Ämtern beauftragt.

Aber das interessanteste Amt, was sie bekleideten, war das der Hauptverwaltung der Medici-Post. Die Lizens dafür wurde Francesco D‘ Antonio im Jahre 1598 vom Grossherzog Ferdinando dem I. erteilt und wurde ein Jahr später vererbbar. Während dieser so aufwendigen Tätigkeit hatten die Bartolini Baldelli Gelegenheit, ihre eigene Organisation mit der ihrer nördlichen Kollegen zu vergleichen, nämlich mit den Thurn und Taxis, mit denen sie regen Kontakt pflegten.

Im XIX. Jhd. war der Markgraf Bartolommeo Bartolini Baldelli sehr aktiv an der Politik für die letzten Lothringer beteiligt, und wenn er auch sehr mit dem Cousin Bettino Ricasoli, dem sog. Eisenbaron, verbunden war, schloss er sich diesem jedoch nicht an, um die Verbindung des toskanischen Grossherzogtums mit dem neuen Königreich von Italien zu befürworten, und  verweigerte jedes offizielle Amt. Mit der Thronbesteigung der Savoia wurde jeder politische Kontakt eingestellt.

Wie für viele aristokratische toskanische Familien hielt das intensive Wirken in der Hauptstadt auch die Bartolini Baldelli nicht davon ab, sich mit grösster Sorgfalt und Leidenschaft um ihre landwirtschaftlichen Güter zu kümmern, was für die Familie eine Beständigkeit über Jahrhunderte bis in die heutige Zeit bedeutet.

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